Vom Faustgriff zum Dreipunktgriff – Die richtige Stifthaltung bei Kindern

Mit der richtigen Stifthaltung macht Malen, Zeichnen und vor allem Schreiben mehr Spaß, denn die Hand schmerzt nicht und ermüdet nicht so schnell. Aber wie hält man den Stift richtig und kann man schlechte Stifthaltungen korrigieren? Alles zum Thema „die richtige Stifthaltung“ gibt es hier!

Im Laufe des Lebens entwickeln alle eine individuelle Stifthaltung, mit der sie am besten zurechtkommen. Das wird nur dann zu einem Problem, wenn der Griff um den Stift die Muskeln, Gelenke und Sehnen zu stark beanspruchen, sodass die Hand auf Dauer schmerzt. Erfahrt hier, welche Fehler ihr vermeiden solltet und wie die korrekte Stifthaltung aussieht.

Warum ist die Stifthaltung so wichtig?

Eine richtige Stifthaltung ist wichtig, damit langes Schreiben ohne Ermüdungserscheinungen, Verkrampfungen oder gar Gelenkschmerzen möglich ist. Außerdem begünstigt die korrekte Stifthaltung eine saubere, leserliche und schöne Handschrift.

Um einen Stift zu halten, werden über 30 Muskeln benötigt und etwa 17 Gelenke beansprucht. Die Handmotorik gehört daher zu den kompliziertesten Bewegungen und erfordert sehr viel Koordination. Es ist also sehr wichtig, bereits von Anfang an für eine richtige Stifthaltung zu sorgen, damit sich keine Fehler einschleichen, die im schlimmsten Fall zu dauerhaften Problemen beim Schreiben führen.

Grafomotorik als Grundlage für die richtige Stifthaltung

Der Begriff „Grafomotorik“ bezeichnet die motorischen Fähigkeiten der Hände mithilfe von Schreibgeräten Buchstaben, Zahlen und Bilder auf beispielsweise Papier zu bringen. Diese Höchstleistung an feinmotorischer Geschicklichkeit umfasst die Stifthaltung, die Koordination der Handbewegungen sowie die Auge-Hand-Koordination. Für eine flüssige und entspannte Schreibweise sind gute grafomotorische Fähigkeiten also die besten Voraussetzungen.

Tipp: Die Feinmotorik entwickelt sich bereits ab dem 2. Lebensjahr und entwickelt sich über die gesamte Grundschulzeit hinweg. Verschiedene Aktivitäten wie Basteln, Kneten, Perlen auffädeln, Häkeln oder backen fördern die Geschicklichkeit der kleinen Fingerchen und die Handmotorik.

Welche Stifthaltungen gibt es?

Es gibt viele Möglichkeiten, einen Stift zu halten, wobei der Faustgriff, der Pfötchengriff und der Dreipunktgriff bzw. Pinzettengriff zu den gängigsten Stifthaltungen gehören.

Die Entwicklung zu einer optimalen Stifthaltung, die langes und flüssiges Schreiben ermöglicht, erfolgt schrittweise und beginnt bereits mit den ersten Kritzelversuchen als Kleinkind. Zu Beginn halten die Kinder Stifte meist im sogenannten Faustgriff. Hier wird der Stift mit allen Fingern fest umschlossen in der kleinen Faust gehalten.
Tipp: Dicke Wachsmal- oder Buntstifte sind ideal, um erste Kritzeleien auszuprobieren.

Danach folgt der etwas koordiniertere Pfötchengriff, bei dem der Stift zwischen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger liegt. Er kommt dem optimalen Dreipunktgriff schon näher, allerdings liegt der Zeigefinger auf dem Daumen, anstatt auf dem Stift. Beide Stifthaltungen sind auf Dauer anstrengend für die Hände, weshalb sie nicht allzu lange andauern sollten. Ab dem vierten Lebensjahr in etwa halten Kinder Stifte verstärkt im Dreipunktgriff. Der Dreipunktgriff, auch Pinzettengriff genannt, gilt als optimale Stifthaltung. Der Stift wird von Daumen und Zeigefinger gehalten und ruht auf dem vorderen Glied des Mittelfingers.
Die „eine“ richtige Stifthaltung gibt es allerdings nicht! Es sind viele Variationen des Dreipunktgriffs möglich. Solange die Schrift leserlich und flüssig ist, längeres Schreiben nicht erschwert und keine Schmerzen verursacht, besteht kein Grund zur Veränderung.

Hinweis: Spätestens mit Beginn der Schulung sollte klar sein, ob euer Liebling ein Rechts- oder Linkshänderkind ist, da es ansonsten zu Problemen bei der Schreibentwicklung kommen kann.

Die Vorteile des Dreipunktgriffs

  • Euer Kind kann beim Schreiben das Heft sehen, denn es wird nicht von der eigenen Hand verdeckt.
  • Der Stift liegt locker in der Hand, weshalb beim Schreiben nicht viel Druck ausgeübt werden muss.
  • Mit dem Dreipunktgriff ist langes flüssiges Schreiben, ohne Ermüdungserscheinungen möglich.

Was tun bei falscher Stifthaltung?

Bei einer falschen Stifthaltungen wird Schreiben oder Malen auf Dauer sehr unangenehm für die Muskeln und Sehnen. Gerade zu Beginn der Schulzeit können die Kinder die Lust am Schreiben verlieren, weil es keinen Spaß macht, den Stift zu halten, wenn es anstrengend für die Hand ist. Es gibt jedoch ein paar Tricks und kleine Helferlein, die helfen, eine korrekte Stifthaltung zu lernen.

Tipps für eine korrekte Stifthaltung

  1. Entspannt und aufrecht sitzen. Der Unterarm und das Handgelenk liegen locker auf dem Tisch.
  2. Die Hand, die nicht schreibt, liegt ebenfalls auf dem Tisch und hält das Papier fest, damit es nicht wegrutscht.
  3. Viele Schreibgeräte, beispielsweise von Pelikan, haben Vertiefungen vorne am Stift, die als Orientierung für die Positionierung der Finger fungiert.
  4. Es gibt verschiedene Hilfsmittel wie Aufsätze für die Finger oder ergonomische Griffstücke, die für eine korrekte Stifthaltung sorgen.
  5. Lasst euer Kind mit verschieden Dicken Stiften Malen und Schreiben und selbst herausfinden, welche Dicke sich am besten in der Hand anfühlt.
  6. Dreieckige Stifte führen oft automatisch zum Dreipunktgriff.

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