Ganz einfach Vokabel lernen mit der Schlüsselwortmethode

Vokabel lernen: Die einen lieben es und die anderen hassen es. Aber keine Bange, denn mit der Schlüsselwortmethode könnt ihr euch nicht nur Vokabel, sondern auch wichtige Fakten ganz einfach einprägen. Wie? Durch eine kurze und knappe „Bildergeschichte“.

Die bewährte Lerntechnik funktioniert wie eine individuelle Eselsbrücke. Das neue Wort verbindet sich mit bereits bekannten Wörtern, indem ein akustischer und optischer Zusammenhang zwischen Neu und Alt hergestellt wird. Klingt erst einmal kompliziert, ist es aber nicht. Und so funktioniert‘s!

Was ist die Schlüsselwortmethode?

Die Schlüsselwortmethode, auch bekannt als Keyword-Methode oder Ersatzwort-Methode, ist eine sogenannte Mnemotechnik (vom altgriechischen Wort mnḗmē = Gedächtnis), die das Lernen von Vokabeln deutlich erleichtert. Vor allem in der Schule bietet sich die Schlüsselwortmethode an, da sie nicht nur zum Englisch Vokabel lernen geeignet ist, sondern auch Fakten oder historische Ereignisse besser im Gehirn abspeichert. An sich ist die Lernmethode natürlich für jede Fremdsprache geeignet. Die bewährte Lerntechnik entwickelte sich aus der Erkenntnis heraus, dass sich das menschliche Gehirn Bilder besonders gut merken kann und dass es schon bekanntes Wissen nutzt, um Neues zu lernen.

Bereits in den 70igern wurde die Effektivität der Schlüsselwortmethode durch mehrere Studien belegt. Zunächst traf dies nur auf Vokabel lernen zu. Dabei fand man auch heraus, dass diese Methode wirksamer ist, je ähnlicher die Fremdsprache der Muttersprache klingt. In späteren Studien aus den 80igern und 90igern konnte man die Erfolge dann auch bezüglich des Lernens von Fakten belegen.

So funktioniert die Schlüsselwortmethode

Mittels einer gedanklichen Eselsbrücke werden mit der Schlüsselwortmethode Verbindungen und Verknüpfungen zwischen bereits bekannten und neu zu erlernenden Wörtern geschaffen. Die Lerntechnik funktioniert immer nach dem gleichen Schema:

  1. Ein muttersprachliches Wort mit möglichst hoher akustischer Ähnlichkeit zum Fremdwort (oder Teilen davon) finden.
  2. Zur Verknüpfung mit der Übersetzung ein einprägsames Bild wählen.

Hinweis: Jedes Schlüsselwort darf nur mit einer Übersetzung verknüpft werden. Bei mehrdeutigen Wörtern benötigt es dann auch wiederum mehrere gedankliche Bilder.

Im ersten Schritt geht es also darum, ein deutsches Wort zu finden, das so ähnlich klingt wie das neu zu erlernende Wort. Danach denkt man sich ein gedankliches Bild aus, in welchem die neue Vokabel auftaucht. Nehmen wir als Beispiel das englische Wort „window“, zu Deutsch „Fenster“. Aber anstatt zu lernen window = Fenster nähert man sich der deutschen Übersetzung mit der Schlüsselwortmethode an:

  1. Wind klingt akustisch ähnlich wie window.
  2. Der Wind bringt den Vorhang am geöffneten Fenster zum Flattern.

Was passiert? Das Gehirn verknüpft das Bild vom Wind (Schlüsselwort) mit dem offenen Fenster (Übersetzung).

Je ungewöhnlicher das Bild, desto besser kann sich das Gehirn das neue Wort merken.

Tipp: Es ist einfacher, wenn beispielsweise der Lehrer oder die Lehrerin die Schlüsselwörter vorgeben. Das gedankliche Bild, das eine Verbindung zwischen Schlüsselwort und Übersetzung herstellt, sollte allerdings nie vorgegeben werden. Diese Eselsbrücke muss sich jeder selbst ausdenken, denn nur so lässt sich die neue Information langfristig im Gehirn abspeichern.

Schlüsselwortmethode: Beispiele

Hier noch ein paar Beispiele, die verdeutlichen, wie die Schlüsselwortmethode richtig funktioniert:

Das englische Wort „mice“ (deutsch: „Mäuse“) klingt ähnlich wie das deutsche Wort „Mais“. Das passende Bild dazu könnten also Mäuse (Übersetzung) sein, die an einem Kolben Mais (Schlüsselwort) fressen.
Neues Wort › Schlüsselwort(e) › Verbildlichung

  • „pumpkin“ (deutsch: „Kürbis“) › „Pumpe“ + „Kinn“ › Du steckst eine Pumpe in den Kürbis und bläst ihn auf, bis er platzt. Dabei spritzt dir der Kürbis bis ans Kinn.
  • „eye“ (deutsch: „Auge“) › „Ei“ › Das Auge hat eine ähnliche Form wie ein Hühnerei.

Tipp: Karteikarten schaffen Struktur beim Lernen.

Vor- und Nachteile

Was macht die Schlüsselwortmethode so beliebt und wo kommt sie an ihre Grenzen? Eine kurze Übersicht der Pros und Contras gibt es hier.

Vorteile

  • Deutlich schnellerer Lerneffekt als mit anderen Methoden
  • Neue Vokabel bleiben länger im Gedächtnis
  • Ist auf alle Fremdsprachen anwendbar
  • Funktioniert auch bei Fakten und Daten

Nachteile

  • Sehr aufwendig
  • Eignet sich deshalb hauptsächlich für spezielle oder seltene Vokabel
  • Funktioniert nicht für Definitionen

Tipp: Die LOCI-Methode ist super zum Auswendiglernen von Definitionen, Abläufen oder Kreisläufen.

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